Pilze sammeln in den herbstlichen Wäldern EstlandsUrheber des Bildes: Ken Mürk, Visit Estonia

Pilze sammeln und Beeren pflücken in Estlands Wäldern

Ganz Estland ist von Wald bedeckt. Ganz Estland? Nein! Zwischen den Birken und Fichten wachsen auch jede Menge Pilze und Beeren ...

Willkommen zum herbstlichen Abenteuer in Estland, wo die Wälder zwischen Juli und Oktober zu einem gigantischen Selbstbedienungsladen für Naturliebhaber werden. Schnapp dir deine Gummistiefel, pack die Regenjacke ein und lass uns losziehen!

Warum Estland der Place-to-Be für Herbstsammler ist

Estland ist zu rund 50 % mit Wäldern bedeckt, und die Einheimischen schwören auf das, was dort wächst: Pilze, Beeren, Kräuter – alles gratis und superfrisch! Ob du Profi-Pilzsucher bist oder zum ersten Mal mit einem Korb durch die Fichten tappst, hier findest du die Zutaten für dein persönliches Herbstmenü.

Profis am Werk: Geführte Touren mit erfahrenen Guides bringen dich abseits der Touristenpfade zu den heißesten Sammelplätzen.

Mittendrin: Die estnische Forstverwaltung RMK listet Campingplätze in besten Sammelgebieten – so schläfst du mitten im Action und wachst mit Pilzduft im Zelt auf.

Selbst machen: In Workshops lernst du, wie man das Gold des Herbstes haltbar macht, und in eleganten Fine-Dining-Restaurants spiegeln Spitzenköche die Farben des Waldes auf deinem Teller wider.

Beerenrausch deluxe

Ob süß oder herb, klein oder kugelrund – Estlands Waldbeeren-Power lässt dein Herz höherschlagen:

  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) – das blaue Kraftpaket
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) – die rote Delikatesse
  • Moosbeere (Cranberry) – Superstar einer Weltmeisterschaft 2010 im Emajõe Suursoo
  • Wald-Erdbeere – zarter Klassiker
  • Himbeere – samtig und aromatisch
  • Moltebeere – der nordische Exot mit Vanillenote

Tipp: Greif im Moor nach Moosbeeren – die sind nicht nur lecker, sondern auch fotogen!

Eine Handvoll Preiselbeeren

Urheber des Bildes: Priidu Saart, Visit Estonia

Eine unendliche Pilz-Party im Wald

Wenn’s um Pilze geht, sind die Esten echte Kenner. In den Wäldern tummeln sich:

  • Pfifferlinge – die orangefarbenen Wunder
  • Milchlinge – quietschgelb und cremig
  • Steinpilze – die Champignons der Champions
  • Röhrlinge – die hungrigen Fundgruben

Der Soomaa Nationalpark ist dein Pilz-Schlaraffenland: Guides zeigen dir, wie du deinen Korb füllst und die Ausbeute mit Trocknen oder Einlegen haltbar machst. Wer braucht schon einen Supermarkt, wenn er den Wald direkt vor der Haustür hat?

Pilzsammler im herbstlichen Wald in Estland

Urheber des Bildes: Ken Mürk, Visit Estonia

Geführte Sammeltouren gibt's überall im Land

Allein in den Wald zu gehen, kann entmutigend wirken. Zum Glück gibt es Touren, bei denen du von einem erfahrenen Führer begleitet wirst.

Saaremaa: SPA-Vergnügen & Sammelzauber

Wenn ihr Estland abseits des Festlands erleben möchtet, solltet ihr Saaremaa, die größte Insel, besuchen, die für ihre hervorragenden Pilz- und Beerensammelgebiete bekannt ist. Aufgrund der hohen Dichte an SPAs und Wellnesstempeln pro Kopf trägt die Insel den Spitznamen „SPA-remaa“ und ist ein großartiger Ort, um die Traditionen der Pilzsuche als Teil eines Wellness-Retreats zu erleben. Für die Spa-Behandlungen werden häufig natürliche Zutaten verwendet, wie z. B. Rotalgen, die direkt von den Stränden Saaremaas stammen.

Bei eurer Futtersuche könnt ihr voll und ganz in die Landschaft von Saaremaa eintauchen und auf diese Weise eine Verbindung zu den Wäldern der Insel herstellen. Der Wanderweg im Koigi-Moor kombiniert eine Tour durch die Moore von Saaremaa mit einem Preiselbeer-Sammelpfad und ist am besten in den Herbstmonaten zu erleben.

Wo man Pilze und Beeren pflücken kann

Hier findest du einige Orte, an denen man nach den wilden Köstlichkeiten suchen kann.

Kochen mit den Aromen aus der Natur

Lerne die Nahrungsmittel kennen, die du im Wald finden kannst und beende den Tag mit einer Mahlzeit, die all diese wunderbaren wilden Zutaten vereint.

Haute Cuisine trifft Bodenständigkeit

Während der Erntezeit zelebriert Estland mit seiner lebendigen Gastronomieszene die Frische der Natur und ihrer Schätze.

Ein Restaurantbesuch gehört hier zu den schönsten Wegen, die Aromen des Waldes zu entdecken. Eine junge Generation estnischer Köche bringt frischen Wind in die Feinschmeckerküche und zaubert aus heimischen Waldprodukten moderne, kreative Gerichte. Sie verbinden traditionelle, saisonale Zutaten und jahrhundertealte Konservierungstechniken mit zeitgemäßen europäischen Kochmethoden – ein spannender Mix aus Altbewährtem und Innovativem.

Estland kann stolz auf seine drei MICHELIN Green Stars sein. Zwei der ausgezeichneten Lokale liegen außerhalb Tallinns und bringen das Beste der umliegenden Natur direkt auf den Teller:

  • Das Restaurant SOO im luxuriösen Maidla Nature Resort
  • Das Kolm Sõsarat am Rande des zauberhaften Karula-Nationalparks
  • Im Restaurant Hiis erwarten euch am Wochenende Degustationsmenüs, die von der umgebenden Wildnis inspiriert sind. Hier hat man sich ganz der nachhaltigen Küche verschrieben und stellt regionale Waldprodukte eindrucksvoll in den Mittelpunkt.

Ein weiteres Highlight auf dem Land ist das Restaurant des Gastronomiehofes Ööbik, nur 50 Minuten mit dem Auto von Tallinn entfernt. Dort genießt ihr ein sorgfältig komponiertes Fünf-Gänge-Menü aus saisonalen Feld- und Waldzutaten, begleitet von perfekt abgestimmten Getränken. Eigentümer und Küchenchef Ants Uustalu sorgt dafür, dass alle Gäste dieselbe, liebevoll kuratierte Auswahl serviert bekommen – ein kulinarisches Erlebnis in idyllischer Umgebung.

Die Natur hält in Estland Schätze bereit

Urheber des Bildes: Hans Markus Antson, Visit Estonia

Letzte Ratschläge

Was man einpacken sollte

Wenn du dich entschließt, ohne einen örtlichen Führer die Wildnis zu erkunden, solltest du einen Regenschutz, wasserdichte Schuhe, ein voll aufgeladenes Handy mit einer Kompass-App und eine Powerbank als Reserve mitnehmen. Zwischen Mai und Oktober wird dringend empfohlen, ein Insektenschutzmittel zu verwenden, das sowohl gegen Mücken als auch gegen Zecken wirkt. Um Stiche zu vermeiden, solltest du Beine und Knöchel bedecken und einen Hut tragen.

Was man pflücken sollte ... und was man nicht pflücken sollte

Die estnischen Wälder sind zwar reich an essbaren und köstlichen Pilzen, aber der Schein kann trügen. Wenn du keine Erfahrung mit Pilzen hast, solltest du dich erst über das Sammeln und Zubereiten verschiedener Pilzsorten informieren ... oder du bleibst einfach bei den Beeren.

Im (unwahrscheinlichen) Fall, dass du dich verirrt haben solltest, ruf die Nummer 112 an und bitte um Hilfe.

Schau dir das alles mal ganz genau an!

Mit unserer interaktiven Karte kannst du spielend deine Reise planen.

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