Einfach lecker – Eine Tour durch Estlands verschiedene kulinarische Regionen
Jede Ecke Estlands hat ihre eigenen kulinarischen Traditionen, die auf lokalen Zutaten aus Wäldern, Feldern, Seen, Flüssen und der Ostsee basieren.
Da Estland sehr kompakt ist, können sich regionale kulinarische Besonderheiten und Rezepte zwar theoretisch schnell im ganzen Land verbreiten (und das geschieht auch). Trotzdem haben die Regionen sich die eine oder andere Küchentradition bewahrt. Das hängt natürlich auch mit den Unterschieden in der unmittelbaren Zugänglichkeit der Ressourcen zusammen.
Als Beispiel: Fisch in allen Formen – geräuchert, gegrillt, eingelegt oder gebraten – ist dank der langen Küstenlinie und des ausgedehnten Netzes von Flüssen und Seen fast überall im Land zu finden. Die traditionellen Gerichte der westlichen Inseln sind jedoch häufig mit den Früchten der Ostsee angereichert, während Süßwasserfische aus dem Peipus-See eher in Südestland auf den Tellern zu finden sind.
Lernen Sie Estlands kulinarische Schätze kennen und erfahren Sie, in welcher Region Sie welche Dinge probieren sollten.
In und um Tallinn
Die estnische Küche hat sich seit dem Mittelalter natürlich stark verändert, doch einige Rezepte sind in den gastronomischen Betrieben der zauberhaften Altstadt Tallinns erhalten geblieben.
Hier sind ein paar Vorschläge für eine geschmackliche Zeitreise:
- Marzipan wird in Estland seit dem Mittelalter hergestellt. Besuchen Sie das Café Maiasmokk, um dieses Konfekt aus Mandeln und Puderzucker zu probieren.
- Auf der Speisekarte des Olde Hansa stehen Gerichte mit Bär und Wild, die nach Rezepten aus dem 15. Jahrhundert zubereitet werden.
- Seit 1476 wird in der Ratsapotheke Claret hergestellt und verkauft - ein starkes Getränk aus Rotwein und Gewürzen.
Zwei weitere typische estnische Produkte stammen aus der Hauptstadtregion: Saku-Bier und Kalev-Schokolade.
- In Saku wird seit über 200 Jahren Bier gebraut. Besichtigen Sie die Brauerei und kosten Sie eines der beiden bekanntesten estnischen Biere.
- Die Kalev-Schokoladen sind historisch mit dem Maiasmokk-Café verbunden, obwohl sie heute in einer großen Fabrik etwa zwanzig Minuten außerhalb von Tallinn hergestellt werden.
Diese kultigen Süßigkeiten sind in Lebensmittelgeschäften und Fabrikverkaufsläden im ganzen Land zu finden. Sie eignen sich auch gut als süßes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Quelle: Karl Markus Antson, Visit Estonia
Schnabulieren Sie sich durch Tallinn
Südestland
Die Region, die sich von Viljandi bis zur lettischen Grenze im Süden und zum großen See Võrtsjärv im Osten erstreckt, nennt sich Mulgimaa. Der fruchtbare Boden der Region hat die dortigen Bauern – sie tragen auf Deutsch den lustigen Namen "Mulks" – früh in der Geaschichte wohlhabend gemacht. Ihre herzhafte Küche hat sich seither in ganz Estland verbreitet.
- Mulgi puder ist ein deftiger Eintopf aus Kartoffeln, Gerste und Speck. Er ist so tarditionellk und so typisch für die Region, dass er derzeit kurz davor steht, ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen zu werden; der Antrag ist jedenfalls gestellt.
Die so genannten Altgläubigen am Ufer des Peipus-Sees und das Volk der Seto im äußersten Süden Estlands haben ihre eigenen, einzigartigen kulinarischen Traditionen entwickelt.
- Halten Sie auf Ihrer Reise entlang der Zwiebelstraße im Samovar-Haus an und genießen Sie einen Zwiebelkuchen. Es ist fast sicher, dass Sie anschließend darüber nachsinnen werden, ob Zwiebeln nicht völlig unterschätzt werden.
- Im Restaurant Maagõkõnõ, das zum Bauernhof Toomemäe gehört und im Seto-Gebiet liegt , sind die beliebtesten Gerichte Fischfrikadellen aus heimischem Hecht, warmer Hüttenkäse und hausgemachtes Eis. Besitzer Sirje hat auch schon viele Preise für die beste Torte während des Seto-Krönungstags gewonnen!
- Das Kolm Sõsarat am Rande des Karula-Nationalparks wurde kürzlich mit einem MICHELIN Green Star ausgezeichnet. Für das saisonale Sieben-Gänge-Menü werden die frischesten und hochwertigsten lokalen Zutaten verwendet.
Quelle: Priidu Saart, Visit Estonia
Kulinarische Stationen in Südestland
Pärnu und West-Estland
An Estlands Westküste lässt es sich wunderbar wandern. Hier führt der Europäische Wanderweg E9 entlang, der in dieser Region als Baltischer Küstenwanderweg bekannt ist. Der Abschnitt rund um Pärnu, der Sommerhauptstadt Estlands, wiederum fällt mit dem Romantischen Strandweg zusammen, der vor allem wandernden Paaren ans Herz gelegt sei – auch und gerade in kulinarischer Hinsicht!
Apfelwein und Wein
- Bei Valgeranna Veinitall können Sie mehr über die handwerkliche Weinherstellung von Mamm&Frukt erfahren und einige ihrer beliebten Obstweine probieren.
- Die Tori Cider Farm ist der größte Bio-Apfelwein- und Bio-Fruchtweinhof Estlands. Hier können Sie lernen, wie Beeren und Früchte, die hauptsächlich aus der Umgebung des Soomaa-Nationalparks stammen, zu Apfelwein und anderen Frucht-Weinen verarbeitet werden.
- Allikukivi Veinimõis produziert Beeren- und Obstweine im historischen Herrenhaus des Gutsverwalters.
- Das Jaanihanso Cider House stellt Apfelwein aus estnischen Äpfeln her. Der Apfelwein wird im Spätherbst an Ort und Stelle gepresst und reift dann in der Flasche, genau wie Champagner.
Fisch
- Im Fischerdorf Sauga gibt es ein Café am Flussufer. Hier isst man Fisch von lokalen Fischern und Fleisch von estnischen Jägern.
- Das Dirhami Fish Cafe bleibt seinem Namen treu und bietet Fisch an, der historisch gesehen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung West-Estlands ist.
- Das Restaurant AaBlu ist nicht nur ein Ort zum Essen, sondern bietet auch Unterkünfte und Angelpakete mit Führer in den Bezirken Lääne und Harju an.
Quelle: Rivo Veber, VIsit Estonia
Lukullisches West-Estland
Die Inseln Saaremaa und Muhu
Tipp: Wenn Sie auf Saaremaa Lebensmittel einkaufen, achten Sie auf das Etikett „Saaremaa Ehtne Toode“. Das Siegel weist auf die Herkunft von den Insel Saaremaa oder Muhu hin. So können Sie ganz einfach doe lokalen Produzenten fördern, die in aller Regel kleine und kleinste Betriebe sind.
Wo sollte man gegessen haben?
- Das Restaurant Alexander legt Wert auf lokale Traditionen und die vielseitigen Aromen der vier estnischen Jahreszeiten. Das neungängige Degustationsmenü entführt Sie in fast alle Dimensionen der regionalen Küche.
- Wacholdersirup wird bei Kadaka Koja noch nach traditionellen Methoden hergestellt. Der geschmackvolle Sirup enthält Nüsse, Beeren, Kräuter und Gewürze und soll Vitalität und Gesundheit fördern.
- Jeden Tag steht im Restaurant Ku-Kuu frischer Fisch auf der Speisekarte, der am Morgen auf dem Markt oder direkt von den Fischkuttern gekauft wurde. Genießen Sie den Fang des Tages.
- Die Taverne Lümanda, die in einer alten Kirchenschule untergebracht ist, bietet köstliche und typische Bauerngerichte. Auf der Speisekarte stehen Tuhlipuder ja nott und Pannileib, zwei traditionelle Gerichte mit Kartoffeln und geräuchertem Fleisch.
Quelle: Priidu Saart, Visit Estonia
Inselaromen
Weitere Beiträge zum Thema "Essen in Estland"
Jede Jahreszeit hat in Estland etwas Einzigartiges:
Lassen Sie sich inspirieren ...
Last updated
01.12.2024