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Kuum tee koos meegaQuelle: Karl Markus Antson

Estnische Hausmittel zur Behandlung von Erkältungen

Kalte Tage machen uns anfälliger für viele Viren, doch zum Glück haben Esten ihre eigenen Tricks, um damit fertig zu werden.

Herbst und Winter sind Erkältungszeit. Und wie überall sonst auf der Welt, gibt es auch in Estland traditionelle Hausmittel, um mit Infektionen besser fertig zu werden. In jeder Familie werden seit Generationen Weisheiten weitergegeben, wie man sich mit natürlichen Mitteln effektiv helfen kann. Einige der am weitesten verbreiteten haben wir zusammengestellt – die merkwürdigsten kommen zum Schluss.

Beeren

Das war klar, oder? In Estland geht nichts ohne Beeren – also hat man natürlich schon vor langer Zeit herausgefunden, dass sie auch bei Infektionen nützlich sind. Viele Beeren, die in Estlands Natur zu finden sind, besitzen Heilkräfte. Zum Beispiel enthalten Blaubeeren viele Antioxidantien, ebenso Sanddorn und Himbeeren.

Senfbad

Für ein Senfbad löse 2–3 Esslöffel Senfpulver in 2–3 Litern heißem Wasser (40–50 °C) auf und tauche deine Füße hinein. Die Füße sollten bis zu 15 Minuten im Wasser bleiben. Danach die Füße für 30–60 Minuten mit einer Decke zudecken oder warme Socken anziehen.

Dampfbäder zur Inhalation

Das Einatmen von warmem Dampf hilft, die Atemwege zu befreien. Für eine einfache Variante nutze den Dampf von Kartoffelkochwasser. Für ein besonderes Erlebnis füge dem Wasser Minze, Rosmarin und Nelken hinzu und bringe es zum Kochen – eine wunderbare Aromatherapie!

Die Wälder Estlands sind voller Beereb

Quelle: Karl Ander Adami, Visit Estonia

Kräutertees

Es gibt viele Pflanzen mit nützlichen Eigenschaften, aus denen man Tee zubereiten kann, wie Pfefferminze, Kamille, Brennnessel, Kornblume, Ringelblume usw.

  • Ringelblume: Sie ist ein starkes Antioxidans und hilft, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Neben Tee kann man aus Ringelblumen auch Tinkturen, Salben und Öle herstellen.
  • Pfefferminze: Hat antiseptische, schmerzlindernde, reinigende und entzündungshemmende Eigenschaften. Pfefferminztee ist gut bei Atemwegsentzündungen.
  • Kamille: Abgekühlter Kamillentee hilft bei trockenem Husten, wenn er in kleinen Schlucken getrunken wird.

Apropos Brennnesseln

Wenn du einen Saunabesuch planst, ergänze deinen Quirl, der für gewöhnlich aus Birkenreisig hergestellt wird, mit einigen Brennnesseln. Damit kannst du den Körper dann sanft „auspeitschen“ und Schadstoffe ausleiten. Das Einweichwasser kannst du auch für die Körperwäsche nutzen – Brennnesseln gelten als Wunderkraut und sind nachweislich reich an Vitaminen.

Kräuter und Blüten aus der Natur

Quelle: Rivo Veber, Visit Estonia

Honig

Tee mit Honig ist in Estland weit verbreitet. Auch wissenschaftliche Studien belegen, dass Honig bei manchen Erkältungssymptomen (hartnäckiger Husten zum Beispiel) anderen Medikamenten in nichts nachsteht.

Die antibakterielle Wirkung von Honig wird durch den hohen Zuckergehalt und die Säure (pH 3,5–5,0) erklärt. Auch verdünnter Honig zeigt antibakterielle Eigenschaften.

Kompressen mit Salzsäckchen

Für ein Salzsäckchen nimm einen kleinen Beutel oder ein Stoffstück (auch eine Socke geht) und fülle es mit Salz. Erwärme das Säckchen über einer heißen Herdplatte oder in einer Pfanne, bis es warm ist. Vorsicht, das Säckchen kann schnell überhitzen! Platziere es dann auf die betroffene Stelle, z. B. bei Nasennebenhöhlenentzündung auf die Wangen.

Ein Salzsäckchen lindert auch Muskelschmerzen. Für eine besondere Note kannst du getrockneten Lavendel hinzufügen, um Aromatherapie zu betreiben.

Gänsefett

Gänsefett wird zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, insbesondere Bronchitis und Husten, verwendet und auf die Brust gerieben.

Nicht fragen, machen!

PS
Gänsefett hilft auch bei Erfrierungen an Nase oder Wangen, was schon logischer klingt. Dafür einfach das Fett auf die betroffenen Stellen auftragen.

Tee mit Honig kennt man auch in Estland

Quelle: Karl Markus Antson, Visit Estonia

Jetzt wird's spannend!

Wodka-Socken

Die Herstellung von Wodka-Socken ist einfach: Tauche Baumwollsocken abends vor dem Schlafengehen in eine Mischung aus Wodka und Wasser und ziehe sie an. Optional kannst du darüber noch Wollsocken tragen. Am Morgen sind die Socken trocken, das Fieber ist weniger hoch und du fühlst dich besser.
Was?
Doch!

Der blaue Schal

Die Sängerin Kerli erzählte, dass ihr in der Schule von der Krankenschwester empfohlen wurde, bei Halsbeschwerden einen blauen Schal zu tragen. Blau wird heilende Kräfte nachgesagt und gilt als die Farbe des Hals-Chakras.

Hm?
Naja – schaden kann’s ja nicht.

Schlangen-Wodka

Die alten Esten waren bisweilen auch von sehr ungewöhnlichen Mitteln überzeugt. Dazu gehört der  „Schlangen-Wodka“. Man fing im Frühling (vorzugsweise vor dem Georgstag am 23. April) eine Kreuzotter, steckte sie lebendig in eine Flasche, goss Wodka darüber und lagerte die Flasche an einem dunklen Ort. Alternativ wurde nur der Kopf der Schlange verwendet, da man glaubte, dass der Körper keinen heilenden Schlangengiftstoff enthalte.

Bitte NICHT ausprobieren! Die Esten tun das nicht mehr (und nicht einmal die Finnen tun es noch, soweit wir wissen).

Die berühmten Wodka-Socken

Quelle: Kris Süld / Visit Viljandi

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